Beim Eingangstor des Kinderdorfes fällt den Besucher*innen ein spezielles rundes Gebäude auf. Es handelt sich um das «Bottle House», das aus PET-Flaschen gebaut wurde und das dem Askari als Wachhaus dient. Der Torwächter empfängt die Besucher*innen und heisst sie mit einem herzlichen «Jambo, jambo» willkommen.
Linkerhand befindet sich das Schulgebäude der Primary School. Hier werden die Kinder von der ersten bis achten Klasse unterrichtet. Neben den «Nice View» Kindern steht diese Schule auch auswärtigen Kindern gegen ein Schulgeld offen. Ziel der «Nice View» Schule ist, den Kindern ein besseres Ausbildungsniveau als die staatlichen Schulen zu bieten. Um dies zu erreichen, werden die angestellten Lehrpersonen gezielt geschult und weitergebildet.
Neben den Schulzimmern befinden sich zudem die Räumlichkeiten des Kindergartens.
2018 wurde das zweistöckige Mehrzweckgebäude mit Musik-, Informatik- und Bastelzimmer in Betrieb genommen. Hier gibt es auch eine kleine Blibliothek und einen Mehrzweckraum für Gottesdienste, Musik- und Tanzproben. Auf dem Dach tragen Solarpanels dazu bei, dass das Kinderdorf teilweise unabhängig von der unsicheren staatlichen Stromversorgung ist.
Die Kinder wohnen im Mädchen- oder Jungenhaus. Jedes Haus umfasst einen grossen, freundlich gestalteten Aufenthaltsraum mit Sofa, Spielecke und grossem Tisch. Von hier führen Türen in die Schlafräume, Badezimmer und in eine kleine Küche.
Zwischen dem Mädchen- und Jungenhaus befindet sich die Dining Hall des Kinderdorfes. Unter dem grossen Makuti-Dach wird gemeinsam gegessen (während der Schulzeit verpflegen sich hier über Mittag etwa 170 Kinder), werden Hausaufgaben gemacht, wird gemalt, gebastelt, gespielt und an Wochenenden und in den Ferien auch mal ein Fest gefeiert.
Seit Herbst 2020 verfügt das Kinderdorf über eine neue, grosszügige und gut eingerichtete Küche. Hier werden drei Mal täglich ausgewogene, frische und gesunde Mahlzeiten zubereitet. In einer anderen Küche, die sich «outdoor» befindet, gibt es einen neuen Holzofen
Kaum haben die Kinder fertig gegessen, bringen sie ihr Geschirr in die Abwaschküche, um auf dem grossen Spielplatz Fussball zu spielen, zu schaukeln, zu rutschen, zu klettern oder im Sand zu spielen. Einige Kinder müssen jeweils beim Abäumen, Abwaschen und Abtrocknen helfen.
Das Kinderdorf verfügt zudem über ein Brunnenhaus für eine eigene Wasserversorgung. Dieses Wasser wird regelmässig einer Qualitätskontrolle unterzogen, sodass das Leitungswasser problemlos getrunken werden kann.
Am Ende des Rundgangs gelangt man wieder zum Tor, wo einem Julius, der Askari, herzlich verabschiedet.
Schreinerei: Hier werden Möbel, Fenster, Türen für sämtliche «Nice View» Gebäude angefertigt. Dafür stehen den Handwerkern einige aus Deutschland stammende Maschinen zur Verfügung. Die Schreinerei fertigt zudem Möbel für externe Kunden an und generiert so Einnahmen, die wiederum dem Kinderdorf zugutekommen.
Nice View Farm: Hier werden Früchte und Gemüse gepflanzt und Hühner, Truthähne, Schweine und Ziegen gehalten. Die Farm bietet weitere Arbeitsplätze und dient der Selbstversorgung. Ausserdem gibt es im Kinderdorf zahlreiche Haustiere, für deren Pflege auch die Kinder verantwortlich sind.
Schneiderei: Hier werden unter anderem Berufskleider der «Nice View» Angestellten und die Schuluniformen der Kinder angefertigt. Ausserdem entstanden hier die Taschen, Bags, Stoffbeutel, Röcke und Shorts der Ubele-Kollektion.
«Nice View» Medical Centre: Seit 2014 bietet das kleine Spital alles, was zu einer medizinischen Grundversorgung gehört. Die Klinik ist nach europäischem Standard eingerichtet und leistet für die Einwohner von Msambweni sowie für die Kinder und Mitarbeiter von «Nice View» einen wichtigen Beitrag zu einer günstigen und effektiven medizinischen Basisversorgung.
Im ambulanten Zentrum werden im 24 Stunden Betrieb neben der allgemeinen medizinischen Beratung Laboruntersuchungen, kleine chirurgische Eingriffe und Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt. Im Mai 2016 wurde die «Nice View» Klinik im Rahmen der Einführung von Malaria Schnelltests als beste Gesundheitseinrichtung im Bezirk ausgezeichnet. Regelmässig führen die Mitarbeiter der Klinik externe Medical Camps durch, deren Ziel es ist, die arme Bevölkerung medizinisch zu beraten, zu untersuchen und zu behandeln.